Solingen Burg, St. Martinus
Op. 4092 Ronsdorf
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Während alle Welt in den Urlaub eilt, sind wir bei der nächsten Baustelle angelangt: der Walcker-Orgel Opus 4092 in Wuppertal-Ronsdorf, gebaut im Jahre 1962 mit II/23. Es handelt sich um ein Instrument, das mir klanglich außerordentlich gut gefällt und wie mir einige Gemeindeglieder erzählt haben, höchste Akzeptanz bei Organisten und der Gemeinde besitzt. Auch unser Werk in Neuwied-Blindenschule,dass nun fertig gestellt ist, wurde klanglich so umgearbeitet, dass es als wunderschönes Stück durchgehen dürfte. Was dort fehlt, wäre eine Trompete im Hauptwerk, damit man ein umfassendes Tutti besitzt. Wir lassen uns also nichts mehr über Walcker-Orgeln der 60er Jahre erzählen, von irgendwelchen Franzoromantikern, deren populistisches Gedudel mit dem finalen Schreckgespinst David Cameron uns ohnehin niemals vom Hocker gerissen hat. Eine schöne Lehre in Sachen präziser Orgelklanggestaltung " a la conception sonore de Jean-Sébastien" durfte ich unlängst an der nordischen Wümme erfahren, wo eine Walcker-Kleinorgel zur größten Präzision getrieben ungeheure Klangfeinheiten von sich gab. Im dunklen Süden, wo mit vermoosten Ohren noch nach Romantik geschielt wird, dort also, wo sich Bierdunst mit Nationalgefühl und Fussball paart, werden wohl noch einige Generationen durch "tinnitares Rauschen" getrieben werden müssen, bevor solcherlei Feingefühl sich auch hier vorsichtig breit macht. Nun aber Wuppertal-Ronsdorf, mit allen Konsequenzen, bevor wir wieder ins "Französische Mouyeuvre" uns der härpferschen Orgelklang- und Trunksucht ergeben können. In den nachfolgenden Bildern Eindrücke einer weißgestaubten Askese. gwm |