Opus 2654 Bukarest Atheneum

Disposition der Orgel

I. MANUAL - HAUPTWERK C-a'''
22 Bourdon 16'
23 Prinzipal 8'
24 Spitzgamba 8'
25 Holzflöte 4'
26 Oktave 4'
27 Spitzflöte 4'
28 Quinte 2 2/3'
29 Superoctav 2'
30 Mixtur 5-7 fach 1 1/3'
31 Zimbel 3 fach 1'
32 Trompete 8'
33 III/I 16'
34 III/I 8'
35 III/I 4'
36 II/I 16'
37 II/I 8'
38 II/I 4'
39 I 16'
40 I 8'
41 I ab
II. MANUAL - BRUSTWERK C-a''' = 58 notes
42 Grobgedeckt 8'
43 Quintatön 8'
44 Ital. Prinzipal 4'
45 Nachthorn 4'
46 Deutsch Prinzipal 4'
47 Rohrflöte 2'
48 Kleinoktave 2'
49 Gemsquinte 1 1/3'
50 Sifflöte 1'
51 Mixtur 5-6fach 1 1/3'
52 Scharff 5fach 2/3'
53 Oboe 8'
54 Tremolo
55 III/II 16'
56 III/II 8'
57 III/II 4'
58 II 4'
59 II ab
III. MANUAL - SCHWELLWERK C-a'''
60 Quintatön 16'
61 Prinzipal 8'
62 Nachthorn 8'
63 Gedeckt 8'
64 Aeoline 8'
64 Vox celeste 8'
66 Hellprinzipal 4'
67 Rohrflöte 4'
68 Gemshorn 4'
69 Zartquinte 1 1/3'
70 Blockflöte 2'
71 Terz 1 3/5'
72 Mixtur 6 fach 2'
73 Basson 16'
74 Trompete 8'
75 Vox humana 8'
76 Clairon 4'
77 Tremolo
78 III 4'
79 III ab
PEDAL C-g'
1 Grand Bourdon 32'
2 Prinzipalbaß 16'
3 Subbaß 16'
4 Salizetbaß 16'
5 Zartbaß 16'
6 Oktavbaß 8'
7 Bassflöte 8'
8 Choralbaß 4'
9 Russisch Horn 4'
10 Nachthorn 2'
11 Pedalmixtur 5fach 2 2/3'
12 Posaune 16'
13 Pedaltrompete 8'
14 Bassoboe 8'
15 Feldtrompete 4'
16 Singend Kornett 2'
17 III/P
18 II/P
19 I/P
20 III/P 4'
21 II/P 4'
Oscar Walcker"Bukarest 1939"  

Iosif Prunner+ Valentin Gheorghiu und Walcker

einige Bilderaus den Arbeiten 2007-08

Bucharest allegories

    the end of music 23.Apr.11

Bukarest lebt, und wie!

zwei Helfer im Bukarester Athenäum

diese beiden Helfer: Mihai Georsoi und der gerade 91 Jahre alt gewordene Schiopescu, der diese Orgel rund 50 Jahre betreut hat, sind gewissermassen die fleischgewordene Orgelsubstanz dieses Hauses. Bemerkt man in oberster Orgeletage ein fehlendes Stimmwerkzeug und ruft: das mittlere Horn fehlt! Dann wuselt der 91Jährige ungefragt los und in 3 Minuten ist er oben mit Stimmhorn und Neugier angelangt.

Während einem Wartungsmarathon im rumänischen Athenäum, das als center point für busreisende Touristen in Bukarest dient, war ich erstaunt, sehr große Aktivitäten im Konzertsaal erleben zu dürfen. Darunter die 100 Jahresfeier des Olympischen Komitees am Freitag den 12. Sept. und am Samstag dem 13.Sept 2014 war dann die IOS (International Organ Society) hier zur Orgelvorführung anwesend. Da war ich allerdings schon über alle Wolken.
Erstaunt hat mich das verirrte Programm dieser Gesellschaft: wie kann man nur eine Orgel besichtigen (in der Evangelischen Kirche in Bukarest, Walcker Op 1592 und 1708 Bj. 1912 und 1913, II/33, Kegelladen) die weder einen einzigen Ton von sich gibt noch als pneum. Kegelladenorgel erhalten ist, weil sie in den 1960er Jahren mit elektrischen Laukhuff-Taschenladen ausstaffiert wurde. Und seit dieser Zeit eine glatte Abfahrt ins Nirwana hingelegt hat. Das ist für mich doch ein Zeichen, dass eine grob mangelhafte Regie am Werke war. Denn außer als abschreckendes Beispiel, wie man im vormaligen Osten Orgeln behandelt hat, kann dieses Instrument beim besten Willen im derzeitigen Zustand nicht herangezogen werden. Mögen auch andere Motive dahinter stehen, man sollte Interessen nicht mit Organisation und Kulturerhalt verwechseln.
Mit Freude konnte ich hingegen den Hinweis aufnehmen, dass Cameron Carpenter hier an unserer Orgel ein ganz passables Konzert hingelegt hat. Sein Umgestaltungsbestreben mit Etiketten eine neue Beschriftung am Spieltisch einzuführen, haben wir allerdings wieder rückgängig gemacht.

Schiopescus Dream
Bukarest auf walckerorgel.de
Bukarest auf walcker.com
Festival Enescu: Carpenter
Deutsche Zeitung in Rumänien: Carpenter im Athenäum

Einige Anmerkungen zu Cameron Carpenter, dessen Vortrag an der Walcker-Orgel in Bukarest für Gesprächsstoff sorgte, zeigen, egal wie man das Phänomen Carpenter sieht, dass Bewegung im völlig eingeschlafenen Kirchen-Orgel-Dämmer-Schlaf Not tut. Und da ist dieser Mann am richtigen Platz.
Vielleicht muß die Pfeifenorgel sich diesen synthetischen Spiegel vorhalten lassen, der ihr von Hauptwerk & Co (allen synthetischen Klangerzeuger) vorgehalten wird, und der nicht mehr ist als eine Verschiebung der sinnlich zu erfahrenden Musik ins Rationale und Verzuckerte. Und wir müssen durch diese "Verschattung" hindurch schreiten, weil wir der Technik einfach zuviel Raum lassen. Der ekelhafte Klang der Orgeln, die heute gebaut werden, ist bester Zeuge dieser Verelendung. Wer es sich leisten kann, auf die Digitalisierung verzichten zu können, der sollte das tun, es entgeht ihm nicht mehr als eine grausliche Pervertierung. Wer den Unterschied zwischen Digitalbild und Naturerfahrung oder zwischen synthetischem Klang und Naturklang nicht begreifen lernt, bleibt ewig und immer ein Technozombie, dem eben nicht zu helfen ist.